Im Coaching bzw. in der Reflexion eigener Lebensthemen kann es hilfreich sein, mit Bildern zu arbeiten, um sich selbst nötige bzw. gewünschte Veränderungen vor Augen zu führen und die nächsten Schritte hin zur gewünschten Lösung visualisieren zu können. Wenn du dir Gedanken zu deiner aktuellen Lebenssituation machst, kann es beispielsweise hilfreich sein, dir dein Leben als ein Haus vorzustellen. Lass uns daher im folgenden das Haus deines Lebens, seine Stabilität und seine Einrichtung etwas näher anschauen.
Die tragenden Säulen in deinem Leben
Damit ein Haus die nötige Stabilität erhält, braucht es zunächst mehrere tragende Wände bzw. Säulen. So sollte auch unser Leben auf verschiedenen (tragenden) Säulen erbaut sein. Bricht eine Säule weg, ist das nicht ideal, sorgt eventuell dafür, dass das Haus ins Wanken gerät oder instabiler wird, aber es wird nicht völlig in sich zusammenbrechen. Welche Säulen in deinem Leben tragend sind, kann ganz unterschiedlich sein – Beruf, Familie, Gesundheit, Spiritualität, um nur einige zu nennen.
Leider fokussieren wir uns manchmal zu sehr auf einen einzigen Bereich im Leben und verlieren den Rest aus den Augen. Da ist die Mutter, die nur noch für ihr Kind lebt, die Karrierefrau, die auf dem Weg nach oben keine Zeit mehr hat für Freunde, Sport & Familie, die Single-Frau, die alles daransetzt, einen Partner zu finden, weil sie glaubt, dann endlich glücklich sein zu können. Zwar sind dies Extrembeispiele, aber wir alle neigen ab und an dazu, die Balance aus dem Blick zu verlieren.
Lass das keinen Dauerzustand werden. Investiere in mehr als nur eine Säule in deinem Leben. Frage dich dabei, was dir wichtig ist, was dir Kraft gibt, wo du dich entwickeln und entfalten kannst. Falls dann eine deiner tragenden Lebenssäulen wegbrechen sollte, kommt dein Leben zwar ins Wanken, aber die anderen Säulen geben dir Kraft und sorgen dafür, dass deine Welt nicht gänzlich in sich zusammenfällt.
Welche sind die tragenden Säulen in deinem Leben?
Die Innenräume und die Einrichtung deines Lebens
Liebst du es auch, dein Zuhause schön einzurichten und zu dekorieren? Jede von uns hat einen anderen Geschmack und fühlt sich mit einer anderen Einrichtung wohl. Die einen mögen es reduziert und schlicht, die anderen opulent und bunt, der eine mag Kitsch, der andere Kunst. Wichtig ist, dass du dich in deinem Zuhause wohl und auch tatsächlich zu Hause fühlst.
Jeder Raum in deiner Wohnung oder deinem Haus erfüllt dabei einen anderen Zweck – in der Küche wird gekocht und gegessen, im Wohnzimmer gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden verbracht, gelesen und gespielt. Das Schlafzimmer dient dem Erholen und Schlafen und das Bad kann ein Ort der Reinigung oder auch der Entspannung und Regeneration sein. Es gibt Räume, die sind ein Muss – wie Küche, Bad und Wohnzimmer und manche sind eher Nice-to-have, wie ein Gäste- oder Arbeitszimmer, ein Balkon bzw. eine Terrasse. Dabei entscheidest du ganz allein, was ein Muss und was ein Nice-to-Have ist.
Auch das Haus deines Lebens hat verschiedene Räume, verschiedene Bereiche und jedem dieser Räume nimmst du verschiedene Rollen ein. Welche Räume gibt es in deinem Leben, welche Rollen füllst du in diesen Räumen aus? In welchen Räumen fühlst du dich wohl, welche Räume sind zu karg oder zu voll gestellt?
Ist das Haus deines Lebens bereits das Haus, das du dir erträumt hast, oder fehlen noch einzelne Räume? Sind die Räume, die es bereits gibt, so eingerichtet, dass du dich darin entfalten und wohlfühlen kannst? Welchen Lebensraum bzw. Lebensbereich würdest du gern etwas aufpeppen oder „neu dekorieren“? Oder fehlt gerade ein Raum, den du jetzt aktiv hinzufügen und einrichten kannst, um dich in deinem Leben so richtig wohl und zu Hause zu fühlen?
Das Bild erweitern: Die Bewohner, die Umgebung, das Fundament…
Das Bild deines Hauses des Lebens lässt sich noch beliebig erweitern, deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Du kannst dir also auch näher anschauen, welche Bewohner und Besucher es in deinem Haus gibt. Sind das Menschen, die du gerne willkommen heißt oder gibt es Menschen, denen du gerne den Zutritt zu einzelnen Bereichen deines Lebens versperren würdest? Lädst du Menschen ein in dein Haus des Lebens oder drängen sie sich hinein? Gibt es Menschen, die du gar nicht mehr so recht wahrnimmst, weil sie für dich fast schon zur Standardeinrichtung gehören, aber denen du gerne wieder mehr Aufmerksamkeit und Zeit schenken würdest?
Und wo genau steht eigentlich dein Haus des Lebens – am Meer, auf dem Land, in der Stadt? Wie viel Trubel oder wie viel Ruhe gibt es da? Wie ist der Ausblick? Welche Zufahrtsstraßen und Ausflugsmöglichkeiten gibt es?
Wenn wir den Glauben einbeziehen, können wir uns auch die Frage nach dem Fundament unseres Hauses stellen. Dazu gibt es spannende Bibelstellen in Matthäus 7,24-27 bzw. Lukas 6,47-49, die sich damit befassen, ob wir unser Haus des Lebens auf Sand oder stabilem felsigen Untergrund bauen.
Ich möchte dich einladen, dir dieses Bild zunutze zu machen und einmal ganz neu über dein Leben nachzudenken. Welche neuen Erkenntnisse und Impulse kannst du daraus gewinnen? Was darf so bleiben, was möchtest du gerne verändern?
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