Immer wieder mal setze ich mich mit meinen eigenen Werten auseinander – im Rahmen meiner Persönlichkeitsentwicklung, beim Zielesetzen, meiner Lebensgestaltung und bei Überlegungen zu meinem Business. Was ist mir wichtig? Was motiviert mein Handeln? Was darf mehr in den Fokus rücken und was zurücktreten? Dabei fällt mir auf, dass die Priorisierung sich über die Jahre zum Teil leicht verändert. Ein Wert aber, war und ist bei mir schon immer weit oben auf der Prioritätenliste: Mitgefühl.
Was ist Mitgefühl?
Schon immer konnte ich mich gut in andere hineinversetzen, einfühlen und mitfühlen mit dem, was sie gerade erleben – das Schöne wie das Schwierige. Mitgefühl ist dabei für mich kein Mitleid, sondern wie das Wort es bereits sagt, ein Mit-Fühlen mit meinem Gegenüber. Und das ist keinesfalls beschränkt auf das Leid. Ich freue mich mit, ich trauere mit, ich zweifle mit – ich schwinge also mit auf der Frequenz auf der mein Gegenüber gerade unterwegs ist.
Mitgefühl vs. Empathie
Tatsächlich würde ich das Mitgefühl auch leicht abgrenzen von der Empathie. Empathische Menschen haben gute Antennen, spüren was beim Gegenüber gerade emotional los ist. Meines Erachtens geht Mitgefühl noch einen Schritt weiter. Ich spüre und empfinde, was bei meinem Gegenüber gerade emotional abläuft und ich bin bereit mich darauf einzulassen und mitzuschwingen. Mitgefühl ohne Empathie ist also eher schwierig, aber Empathie ohne Mitgefühl durchaus möglich.
Grenzen setzen
Um einen gesunden Umgang mit diesem Mitgefühl für andere zu entwickeln, ist es wichtig auch Mitgefühl mit mir selbst zu entwickeln und zu kultivieren. Empathie und Mitgefühl sind Gaben, die besonders Frauen gerne in die aktive Fürsorge, Unterstützung und Hilfsbereitschaft leiten. Das kann gut sein, muss es aber nicht. Denn auch wir selbst haben ja Bedürfnisse, Gefühle und nur begrenzte Ressourcen. Ich selbst darf also entscheiden, ob und wie sehr ich es zulasse mit jemandem mitzufühlen und welche Schritte daraus entstehen. Das braucht Übung, einen gesunden Selbstwert und die Fähigkeit der Abgrenzung.
Warum mir Mitgefühl wichtig ist
In unserer schnellen Welt geht es so oft um Zahlen, Fakten und Ergebnisse. Wie oft bleibt dabei der Mensch auf der Strecke, der Mensch mit all seinen Facetten und Gefühlen.
Wir erleben einen Verlust oder eine Krise und nach kurzer Zeit der zugestanden Trauer sollen wir wieder funktionieren. Statt Mitgefühl erhalten wir Tipps, wie wir das Erlebte schnellstmöglich hinter uns lassen können oder ernten betretene, hilflose Blicke des mit unseren Gefühlen überforderten Gegenübers.
Wir erreichen eines unserer Ziele und statt gelobt und gefeiert zu werden oder uns auch selbst mal auf die Schulter zu klopfen, gehen wir schnell zur Tagesordnung und zum nächsten Ziel auf der Liste über.
Dabei sehnen wir uns doch danach, unsere Gefühle fühlen und leben zu dürfen und Menschen an unserer Seite zu haben, die sich mit uns freuen und mit uns lachen oder auch mit uns trauern und einfach an unserer Seite sind, wenn es mal schwieriger und holpriger wird im Leben. Manchmal brauchen wir genau das, nicht mehr und nicht weniger. Manchmal helfen keine weisen Ratschläge, (vermeintlich) schlaue Tipps und schnelle Antworten. Wir wünschen uns einfach, dass da jemand ist, der uns zuhört, der uns sieht und der mitfühlt mit dem, was uns gerade bewegt und herausfordert.
Mitgefühl wertet nicht, Mitgefühl fordert nicht. Mitgefühl schafft Verbindung, Verständnis und Annahme. Und das kann, zu gegebener Zeit, eine Basis bilden, um zu verarbeiten, zu reflektieren, zu verändern und weiterzugehen.
Mitgefühl im Coaching
Mitgefühl bildet daher auch die Basis für mich als Life Coach und Begleiterin von Frauen nach einer Trennung oder auf dem Weg ihren Wert und ihre Einzigartigkeit zu entdecken. Meine Klientinnen dürfen sich bei mir sicher fühlen, nicht bewertet, nicht bedrängt, sondern angenommen in ihrem Sein, ihrer aktuellen Herausforderung, ihren Wünschen und Zielen.
Ich bin da, ich sehe dich, ich höre dir zu, ich fühle mit dir und ich begleite dich auf deinem Weg dich selbst und deine Situation anzunehmen oder zu verändern, je nachdem, was gerade dran ist in deinem Leben.
Du möchtest deine eigenen Werte reflektieren oder suchst eine empathische Begleiterin in einer aktuellen Herausforderung? Buche dir gerne hier ein unverbindliches Kennenlerngespräch. Ich freue mich auf dich!
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